Wer in den 1980er Jahren ein automobiles Einzelstück sein Eigen nennen wollte, und es sich leisten konnte, der ging zur Styling Garage (SGS) in Hamburg, wo ihm viele Möglichkeiten offenstanden. Ingenieur und Veredler Chris Hahn hatte es sich zur Aufgabe gemacht, wohlhabenden Kunden alles anzubieten, was sie sich nur wünschen mochten, von Vergoldungen bis hin zu umfangreichen Karosserieumbauten. Zu seinen Stammkunden gehörten Scheichs, Prominente aus der westlichen Welt und hochrangige Politiker.

SGS hatte sich einen Namen mit dem Umbau von Mercedes-Benz Modellen der Generation W126 und C126 gemacht. Zu den auffallendsten Kreationen der Hamburger gehörte das viersitzige Cabriolet Marbella aus SEC-Basis, doch der wahre Showstopper war der 500 SEC Flügeltürer. Das hier angebotene Exemplar ist ein solcher, und wurde im Mai 1984 umgebaut. Umfangreiche Verstärkungen von Dach und Schwellern gingen dem voraus – vor allem, um die berühmten nach oben öffnenden Türen ermöglichen zu können. Ein solcher Umbau verdoppelte den schon stattlichen Listenpreis der Basis von 83.000 D-Mark.

Von diesem auffallenden 500 SEC weiß man, dass er von der US-Firma Selections Import in die USA importiert wurde, wo ihn ein Ferrari Sammler im kalifornischen Oakland gekauft hat. Später kehrte der Wagen im Besitz des Einlieferers in seine deutsche Heimat zurück, wo er seitdem vor allem vom Mercedes-Benz Spezialisten Autohaus Weicker GmbH betreut wurde. Die historischen Unterlagen beim Fahrzeug enthalten Rechnungen aus den Jahren 2010 bis 2015, zu denen auch eine Überholung des Türsystems für 5.848 EUR und weitere 1.132 EUR für Reparaturen an Heizung und Scheibenwaschsystem gehören. Mit der technisch exzellenten Basis des 500 SEC in Verbindung mit dem typischen 1980er Jahre Exzess, kann dieser moderne Flügeltürer wirklich alles bieten.